Rodemann

Idylle am Fuße des Knüll

Ersterwähnungsurkunde


In dieser Urkunde von 1254 geht es um die Beilegung eines Streites zwischen dem Kloster
Cappel und dem Ritter Konrad von Ufhausen um das Patronatsrecht an dem neu erbauten
Kapeilchen zu Leuderode. Hier taucht zum ersten Mal der Name Rodemann als
Rotinmannin auf.
Konrad war Patronatsherr von Wassmuthshausen. Der Text besagt, dass eine in
Rodemann gelegene „Mause", ein Herrenhof, zusammen mit einer anderen in
Wassmuthshausen dem Ritter zugesprochen wurde, der im Gegenzug das zu dem
Leuderöder Kirchlein gehörende Seelsorgerecht zurückgab, das er sich anscheinend
unrechtmäßig angemaßt hatte. Die Urkunde macht also einen ausgehandelten
Kompromiss zwischen Kloster und Ritter aktenkundig, dem wohl eine Rechtsverletzung
durch Konrad von Ufhausen vorausgegangen ist.


Um eine bessere Verständlichkeit zu erreichen, wurde der Text der lateinischen Urkunde
für diese Chronik teils wörtlich, teils sinngemäß übersetzt. An einigen Stellen blieb das
Dokument unleserlich.


„Zur Kenntnis übermitteln wir sowohl fur die Zukünftigen als auch für die Gegenwärtigen, was in der
Rechtssache ausgehandelt wurde zwischen dem Abt Gisilbert (und) dem Capeller kirchlichen Konvent
einerseits (und) Konrad, Ritter von Ufhausen mit seinen Kindern, (nämlich) dem Pleban (Pfarrer)
Wilhelm (und) Bruno von Wassmuthshausen andererseits.
Über das Patronatsrecht des neu erbauten Kapellchens in Leuderode ist durch Vermittlung                                           
verschiedener Kleriker und Ritter Übereinstimmung auf diese Weise erzielt worden: Die Stiftsverwalter
übertragen als Gegenleistung für die Freigabe der Seelsorge der (Leuderoder) Hörigen, da deren Güter
an sich ganz frei sind, der Mutterpfarrei in Wassmuthshausen eine dort gelegene Mause sowie eine
andere zu Rodemann. Hinsichtlich dieser Mausen verspricht das Stift. Bürgschaft zu leisten.
Um allen sich erhebenden Zweifeln an dieser Urkunde zu begegnen, bekräftigen wir deren Richtigkeit:
Konrad, Ritter von ... (?) , B... (?) arus, Pleban mit dessen Gesamtheit in Homberg, und Bertold,
Archipresbyter, benannt fur Grenzebach. Ich bestätige dies durch den Schutz meiner Siegel.
Ebenso waren als Zeugen anwesend: Bertold von Mardorf, Gerlach von Verna, Hermann von
Holzhauser als Plebane; Volpert von Borken, Hartmann von Sondheim, Albert von Wernswig und
Eberhard Konrad ... (?) Holzsadel s Ritter; Eberhard, ehemals Schultheiß, Wigand, Sohn ... (?)‚
Gerben, Heinrich No... (?)‚ Schöffe in Homberg, Richard prior (?), Heinrich, Aufseher, Rudolf,
unbestätigte Geistliche(?), Sifrid, Wigand ... (?)‚ Laien in Capell und andere mehr ..."


(Entzifferung und Übersetzung: Q.-K. und A.-M. Engelbrecht, Februar 2004)Übersetzung:

Benutzte Literatur.
G. Aßmann: Schulchronik von Wassmuthshausen
G. List: Gründung und wirtschaftliche Entwicklung des Prämonstratenserstiftes
                                  Spieskappel in Hessen, Marburg 1978

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