Rodemann

Idylle am Fuße des Knüll

Waldinteressenten Rodemann

 Die Bewirtschaftung des Rodemänner Interessentenwaldes und ihre sich wandelnde Bedeutung für das Leben im Dorf

Südwestlich des Dorfes im „Rodemanner Birk“ liegt der Interessentenwald. Er umfasst ca. 10 ha und wird zur Zeit von 18 Teilhabern gemeinsam bewirtschaftet.

 Etwa bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts – bevor die Traktoren und Motorsägen zum Einsatz kamen – stellte der Interessentenwald für viele Dorfbewohner eine wichtige Erwerbsquelle dar. Denn alle Interessenten betrieben Landwirtschaft im Haupt- oder Nebenerwerb und konnten sich während der Zeitspannen, in denen auf den Feldern wenig zu tun war – besonders im Winter – im Wald etwas hinzuverdienen. Denn außer dem Schleifen der Stämme mit Hilfe der Pferde mussten alle Arbeiten mit der Hand verrichtet werden. Von wochenlanger Arbeit im „Holzwald“ wird berichtet. Genaue Angaben sind nicht möglich, da schriftliche Unterlagen erst ab 1960 zur Verfügung stehen.                                                         

Um 1950 kamen die ersten Schlepper zum Einsatz und im Kassenbericht 1961 steht eine Auszahlung „für ...... mit Motorsäge Holz gemacht“. Dadurch verringerte sich die Arbeitszeit im Wald ganz erheblich. Diese Entwicklung wurde in den letzen Jahren noch dadurch verstärkt, dass zeitaufwändige Arbeiten – besonders das Rücken des Stammholzes und die Instandsetzung der Wege – zum Teil an auswärtige Unternehmen vergeben wurden.

 Obwohl die Bewirtschaftung des Interessentenwaldes als Erwerbsquelle gegenwärtig kaum noch eine Rolle spielt, hat sie gerade in der heutigen Zeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Denn in den Versammlungen wird viel miteinander gesprochen. Dieses kommt auch im Dorfleben heute oft zu kurz. Das 1979 unter diesem Gesichtspunkt eingeführte gemeinsame  Essen nach dem offiziellen Teil der Zusammenkunft hat sich gut bewährt.

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